Lehrgang 2015

Der 4. Zuchtlehrgang des LV Hamburg 2015 

LOB Zucht H. Totzek und LOB Körwesen HaJo Burmester des Landesverbandes Hamburg

Der vierte Zuchtlehrgang wurde in Zusammenarbeit mit dem Züchterring Bergedorf / Geesthacht und dem LOB Zucht H. Totzek und LOB Körwesen HaJo Burmester des Landesverbandes Hamburgs durchgeführt. Die Clara-Grunewald-Schule in Neuallermöhe bot genügend Platz für 20 Lehrgangsteilnehmer. Der Schwerpunkt lag nicht nur im Kennenlernen der verschiedenen Techniken in der Zuchtarbeit, sondern auch in der praktischen Umsetzung. Der Lehrgang gliederte sich in drei Teile, dabei wurden wichtige Passagen mehrmals in verschiedenen methodischen und didaktischen Formen vermittelt.

Theorie mit H. Totzek

Der erste theoretische Teil begann Ende März und wurde vom LOB Zucht Hans Totzek gehalten. Hier stand für alle Teilnehmer das Großprogramm der Königinnenzucht von A bis Z auf der Tagesordnung. Mit einer Powerpoint-Präsentation, die mit anschaulichen kleinen Filmen versehen war, wurde von der materiellen Ausstattung, über Ziele der Zuchtarbeit, Zuchtvölker, Zuchtplanung, Entwicklung vom Ei bis zur Königin, Zuchtmethoden, EWK-Befüllung und Besonderheiten bei der Belegstellenbeschickung unterrichtet.

Eine Pause bei Kaffee, Tee und Kuchen brachte nicht nur gute Stimmung sondern auch viele Fragen von den Teilnehmern. Dafür standen die 4 Körmeister in der Pause mit Rat und Tat zur Seite.

Im zweiten Unterrichtsteil ging es um Prüf- und Leistungsstände, Bienengenetik und Zuchtselektion. Hier kamen aktuelle Folien von Prof. Dr. Bienefeld zum Einsatz, die auf Bundesebene viele anschauliche, wissenschaftliche Analysen aufzeigten.

Dieser Tag hatte es in sich, wer keine Vorkenntnisse besaß, der hatte einen harten „Schultag“ zu bestehen.

Für den organisatorischen und logistische Unterstützung des gesamten Lehrgangs (Unterbringung der Teilnehmer, Stationsaufbau, Kaffeepause), möchten wir ein dickes Dankeschön an unsere Züchterring-Kollegen Rainer Hartwig, Robert Merkel und Eugen Böhler sagen.

Im zweiten Ausbildungsabschnitt am 26. April stand die Praxis im Vordergrund. Dafür wurden vier wichtige Themenbereiche gewählt, die in Form einer Stationsausbildung durchlaufen werden sollten. Zur Halbzeit stand allen Teilnehmern ein reichhaltiger Kaffeetisch zur Verfügung.

  1. Station (HaJo Burmester)

– Kennenlernen der Körarbeiten von Reinzuchtvölkern

Hier erhielt man einen ersten Einblick in die Arbeit eines Körmeisters. Über Zuchtbücher, Körunterlagen, Körprogramme, Mikroskope mit präparierten Objektträgern sowie einschlägige Fachliteratur erklärte LOB Körwesen, HaJo Burmester, den Teilnehmern  sehr ausführlich die Techniken und Bewertungen die zur Körung eines Zuchtvolkes erforderlich sind.

  1. Station (Michael Plagemann und Heinz Northoff)

– Weiselnäpfchen selbst herstellen und das richtige Belarven mit der Nadel
– Besonderheiten beim Verschulen
– Vorstellen der Kunstglucke (Aufzuchtbox für Königinnen)

Als Zuchteinstieg wurde den Teilnehmern hier das Selbstgießen der Weiselnäpfchen erklärt. Jeder wurde angehalten, selbst Wachsnäpfchen herzustellen, um so die Grundlage für das Umlarven zu schaffen. Michael Plagemann und Heinz Northoff, beide erfahrene Reinzüchter, erklärten genau die Handhabung des Umlarvens und das Verschulen von geschlossenen Königinnenzellen.

Auch die Kunstglucke kam zum Einsatz, denn es ist eine Möglichkeit, um Königinnen außerhalb des Bienenvolkes aufzuziehen.

  1. Station (Otto Reimann und Helmut Schilling)

– Herstellen und Befüllen von EWKs
– Fehlerdiagnose, die größten Fehler, die man beim Herstellen der EWKs machen kann

Von links: Michael Plagemann, Thomas Krieger, Helmut Schilling und Otto Reimann

Otto Reimann und Helmut Schilling sind beide Körmeister der Bienenzucht. Sie mussten diesen wichtigen Teil der unterschiedlichen Begattungskästen und deren Befüllung gut erklären; denn die meisten Fehler treten dann auf der Belegstelle in diesem Bereich auf.

 

 

 

  1. Station (Hans Totzek)

– Führen eines Zuchtbuches
– Leistungsbeurteilung von Bienenvölkern
– Ausfüllen von Zuchtkarten

Man sollte nur das beste Volk für die Zucht verwenden! Um diese Selektionsarbeit durchführen zu können, erklärte der LOB Zucht, Hans Totzek, das Führen des Zuchtbuches und die Benotung der Prüfvölker. Auch die zur Königin dazugehörige Zuchtkarte sollte richtig ausgefüllt sein; sie ist der Ausweis eines Zuchtvolkes.

Am 17. Mai wurde die praktische Ausbildung in Dassendorf am Wohnhaus von LOB Totzek und am Bienenstand fortgesetzt. Der letzte Abschnitt sollte zusätzlich praktische Tipps vermitteln und die Zuchtstoffabgabe von gekörten Völkern ermöglichen.

– Herstellen von Königinnenfutterteig
– Zeichnen von Königinnen
– EWK mit Bienen und Königin befüllen
– Umlarven am Bienenstand

Praxisteil von H. Totzek

Im Züchterring Bergedorf ist es Tradition, den Königinnenfutterteig selbst herzustellen. Es ist nicht nur kostengünstig, sondern mit Puderzucker, dem eigenen Honig und etwas Wasser auch relativ einfach.

 

 

 

Umlarven mit Helmut Schilling

Mit erfahrenen Züchtern (sitzend, Helmut Schilling) wurde den Mitgliedern nochmals das Umlarven gezeigt. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit und leiteten mit der kostenlosen Zuchtstoffabgabe von gekörten Völkern ihre erste eigene Zucht ein. Damit dürften sie ihren heimatlichen Bienenstand aufgewertet haben.

 

 

Abschluss mit gemütlichen Ausklang

Zum Abschluss bekamen alle Teilnehmer eine Urkunde und einen von HaJo Burmester zusammengestellten Hefter mit allen Details über die Königinnenzucht zum Nachlesen für alle Fälle. Bei Kaffee und Kuchen gab es natürlich noch Fragen, die immer auch eine Antwort fanden.

Der Zuchtobmann bedankte sich bei den Teilnehmern für die gute Zusammenarbeit und wünschte allen einen guten Zuchtstart. Ein dickes Lob ging auch an die Ausbilder für eine gelungene Präsentation und die Züchterring-Kollegen und Frau Totzek, die helfend zur Seite standen.

LOB Körwesen, HaJo Burmester

Der Zuchtlehrgang für 2016 ist bereits ausgebucht. Wir freuen uns über das große Interesse => Lehrgang 2016